Aus der französischen Sprache kommt der für mich wunderbare Begriff „rites de passage“: Er bezeichnet einen Ritus zu einem wichtigen Lebensübergang. In meinen Augen ist das eine sehr hilfreiche Einrichtung, die realisieren hilft und stärken kann. Wir kennen es z.B. von Taufen, Konfirmation oder Firmung, Hochzeiten, Beerdigungen, etc. Folgende Rituale biete ich an zu begleiten:
Trauerfeiern und -reden
bilden einen Schwerpunkt meiner Arbeit. Seit 2006 begleite ich Trauernde auf dem meist schweren Weg des Abschieds. Mein Anliegen besteht darin, dass die Trauerfeier nicht nur ein Abschied und schwer ist, sondern auch schon ein erster Schritt auf dem Weg der Trauerarbeit sein kann. Dazu dient das sogenannte Trauergespräch ebenso wie die Zeremonie an sich. Wenn ich mit einer Rede beauftragt werde, bekommen die Angehörigen sie im Anschluss immer auch schriftlich. So kann sie in Ruhe später nachgelesen werden. Gerne begleite ich Menschen auch dabei, selbst zu sprechen oder eine andere ihnen gemäße Form des Abschieds zu finden. Meine Reden haben den Anspruch, die verstorbene Person noch einmal vor dem inneren Auge lebendig werden zu lassen, das, was sie ausmachte, die Spuren, die sie hinterlässt, damit es etwas leichter ist, ihr einen guten Platz im Herzen zu bewahren, denn Liebe ist stärker als der Tod. Über das rein Lebensgeschichtliche hinaus bin ich immer auch auf der Suche nach passendem und stärkendem Zuspruch. In gewisser Weise kann so aus einer Trauerfeier eine Lebensfeier werden.
Kirchliche Riten haben für viele Menschen unserer Gesellschaft an Bedeutung verloren. Manche werden allerdings immernoch gerne in Anspruch genommen, z.B. für Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen. Das kann sehr hilfreich und schön sein. Wer aber zur Kirche NEIN sagt, steht manchmal eher ratlos vor der Herausforderung, doch eine feierliche Form und inhaltlichen Zuspruch zu wünschen und vielleicht keine Alternative zu wissen. Es soll würdig sein, persönlich, feierlich und dem Anlass entsprechen. An dieser Stelle kommen Redner*innen ins Spiel. Das habe auch ich mir zur Aufgabe gemacht und begleite Menschen sehr gerne, individuell und vielfältig. Gespräche helfen herauszufinden, was für Sie passt. Für mich wesentlich, wie oben schon beschrieben: meine Reden sind vor allem wertorientiert. Sie fragen also in der Hauptsache nach dem, was Ihr Leben reich macht, nach Stärken und Träumen und nach Gründen für Dankbarkeit, Das alles, ohne Schweres zu verdrängen. Authentizität und Natürlichkeit spielen für mich eine große Rolle, in Sprache und Form.
Aber auch folgende Rituale begleite ich gerne. Dabei ist es möglich, frei miteinander zu gestalten, wie es genau für Sie passen, hilfreich und schön sein könnte:
Taufen
Eltern bekommen durch die Segnung des Kindes und die Taufhandlung spirituelle Unterstützung für die herausfordernde Begleitung ihres Neugeborenen und sie machen sich bewusst, dass nicht sie allein für das Lebensglück dieses neuen Menschleins verantwortlich sind, dass es ihnen aber auch nicht gehört. Das weiß nicht nur das Christentum: „Eure Kinder sind nicht eure Kinder. Sie sind Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst…“ (Khalil Gibran) An dieser Stelle kann ein Ritus die Last der Verantwortung relativieren, auch dadurch, dass dem Kind Paten an die Seite gestellt werden. Denn „es braucht ein Dorf, um ein Kind groß zu ziehen.“ (afrikanisches Sprichwort). Ein wertorientiertes Ritual an dieser Stelle fragt nach dem, was die Eltern trägt, woran sie glauben, was sie sich für ihr Kind wünschen und gibt der übergroßen Freude über den neuen kleinen Menschen einen Rahmen und Ausdruck. Auch weltliche Paten können in solch einem Ritual an die Seite des Kindes gestellt werden.
Konfirmation oder Firmung und Jugendweihe
sind ein solches Ereignis. In manchen Kulturen finden zu manchen solcher Anlässe auch Initiationsriten statt. Die Konfirmation z.B. war früher etwas ähnliches: der 14-jährige Mensch wurde damit einerseits in die Glaubensgemeinschaft der Erwachsenen der evangelischen Kirche aufgenommen und für viele begann in früheren Zeiten dann auch eine Berufsausbildung und damit das Erwachsenenleben. Auch hier ist ein ganz persönliches Zeremoniell möglich, das den Übergang vom Kind zum Jugendlichen kennzeichnen kann.
Hochzeitsfeiern
dürfen hier natürlich nicht fehlen: Vor allem manch eine Braut wünscht sich den feierlichen Rahmen einer solchen Zeremonie. Ich habe schon weltliche Treueversprechen an Seeufern, auf einem Steg, auf einer Wiese, in einem paradiesischen Garten und anderen eher ungewöhnlichen Orten begleitet. Auch hier gilt das über die weltliche „Taufe“ gesagte: Ein wertorientiertes Trauritual samt Rede fragt ganz individuell und persönlich nach dem, wer Sie sind und miteinander weiterhin sein wollen, nach Lebensbasis und gemeinsamen Träumen und Zielen, und ich kann nicht anders als immer wieder zu betonen, dass Liebe nicht nur ein romantisches Gefühl, sondern die größte Kraft ist, der wir uns anvertrauen können.
Feiern zum Ende der Berufstätigkeit
oder ähnliche Übergänge von Lebensabschnitten können ebenfalls helfen, sich besser auf das Neue einzustellen und weniger leicht in eine Sinnkrise zu geraten.